„Nur ein kleines bisschen mehr“ – mit diesem Satz begann alles. Das John D. Rockefeller Zitat wirkt auf den ersten Blick banal, fast beiläufig. Hinter diesen vier einfachen Worten verbirgt sich eine Wahrheit, die kaum etwas von ihrer Gültigkeit verloren hat. In einer Zeit, in der alles höher, weiter und perfekter sein muss, erinnert uns dieser Satz daran: Das endlose Streben nach „mehr“ führt selten ans Ziel – vielleicht liegt das echte Glück genau zwischen all dem.
Ein Satz, der Geschichte schrieb – das berühmte John D. Rockefeller Zitat
Zu Lebzeiten galt John D. Rockefeller als einer der wohlhabendsten Menschen, die je gelebt haben. Mit der Gründung der Standard Oil Company schuf er ein Imperium, das die Ölbranche für immer veränderte. Sein Vermögen hätte heute einen Wert von rund 29 Milliarden Dollar. Macht, Einfluss, Wohlstand – Rockefeller schien alles erreicht zu haben, wovon andere nur träumten.
Und doch kam die Frage, die ihn bis heute unsterblich macht: „Wie viel Geld ist genug?“ Rockefeller brachte es mit wenigen Worten auf den Punkt: „Just a little bit more“ – nur ein kleines bisschen mehr. Das John D. Rockefeller Zitat wurde später zum Symbol unserer menschlichen Rastlosigkeit. Ob er es ironisch meinte oder mit bitterem Ernst, ist bis heute nicht eindeutig. Doch eines ist klar: Er traf einen Nerv.
Seine Worte sind wie ein Spiegel. Sie halten uns einen Spiegel vor: Wir jagen ständig dem Nächsten hinterher – dem besseren Job, der größeren Wohnung, dem schickeren Auto. Doch kaum haben wir eines dieser Ziele erreicht, rückt das nächste schon wieder in die Ferne. Nie genug. Nie fertig.
Vom Milliardär zur Erkenntnis – was Rockefellers Leben wirklich zeigt
Es wäre leicht, Rockefeller als Symbol für Gier zu sehen. Aber wer sich sein Leben genauer ansieht, erkennt etwas anderes. Der Mann, der einst das mächtigste Ölmonopol der Welt geleitet hatte, wandelte sich. Er spendete Millionen, gründete Universitäten, finanzierte Krankenhäuser und legte den Grundstein für moderne medizinische Forschung. Vielleicht verstand er am Ende selbst, dass Reichtum nur dann Sinn ergibt, wenn man ihn teilt.
Das John D. Rockefeller Zitat – „nur ein kleines bisschen mehr“ – klingt da plötzlich anders. Vielleicht war es gar keine Beichte der Gier, sondern eine bittere Erkenntnis über die Natur des Menschen. Wir glauben, ein bestimmter Betrag, ein Ziel, eine Errungenschaft könne uns zufrieden machen. Doch sobald wir es erreicht haben, verliert es an Glanz.
Paul Getty, ein weiterer Milliardär jener Zeit, wurde einmal gefragt, worauf er neidisch sei. Seine Antwort: „Auf Menschen, die jünger und fröhlicher sind als ich.“ Nicht auf Geld, nicht auf Macht – auf Lebensfreude. Das zeigt, dass Erfolg nicht automatisch Erfüllung bedeutet.
Rockefeller wusste das. Er hatte Reichtum in einer Dimension erlebt, die für normale Menschen unvorstellbar ist. Und doch sah er das gleiche Muster, das uns alle antreibt: Wir wollen mehr, weil wir glauben, das nächste „Mehr“ könnte das letzte sein.
Was das John D. Rockefeller Zitat uns heute lehrt
In einer Zeit, in der Erfolg oft in Zahlen gemessen wird – Einkommen, Follower, Quadratmeter – ist das John D. Rockefeller Zitat wie ein Gegenpol. Es erinnert daran, dass Maßlosigkeit kein Zeichen von Stärke ist, sondern ein Symptom der Leere.
Geld ist nicht das Problem. Es ist ein Werkzeug. Es kann Freiheit schenken oder Fesseln schmieden – je nachdem, wie wir es einsetzen. Viele Menschen wollen mit Geld ein besseres Leben führen, verbringen aber ihre Tage damit, anderen nachzueifern. Der Vergleich ist zur Krankheit geworden, das Konto zum Maßstab des Selbstwerts.
Dabei liegt das Glück oft in etwas ganz anderem: im Bewusstsein für das, was schon da ist. In Schweden gibt es dafür ein Wort – Lagom. Es bedeutet „nicht zu viel, nicht zu wenig, genau richtig“. Es steht für Ausgeglichenheit, für das Gefühl, angekommen zu sein, ohne Stillstand zu empfinden.
Im Gegensatz zum ewigen „just a little bit more“ steht Lagom für Zufriedenheit. Es ist kein Aufgeben, sondern ein Innehalten. Ein ehrlicher Blick darauf, was genug bedeutet – für uns selbst, nicht für die anderen.
Wer immer nur nach oben schaut, übersieht, wie weit er schon gekommen ist. Wer zurückblickt, sieht seinen Weg – und erkennt vielleicht, dass das Ziel längst erreicht ist.
Wie du dein eigenes „Lagom“ findest
Das John D. Rockefeller Zitat ist kein Relikt aus der Vergangenheit. Sie fordert dazu auf, das eigene Leben einmal bewusst zu hinterfragen. Wann ist genug wirklich genug?
Vielleicht hilft eine kleine Übung. Stell dir vor, du würdest deinem jüngeren Ich begegnen – der Person, die du mit 20 warst. Du erzählst ihr, was du erreicht hast, was du gelernt hast, was du heute weißt. Wäre sie stolz auf dich? Würde sie dich bewundern oder vielleicht sagen: „Du hast genau das geschafft, was ich mir gewünscht habe“?
Dieser Moment des Rückblicks zeigt oft, dass wir längst dort sind, wo wir früher hinwollten. Nur merken wir es nicht, weil der Blick immer auf das „Mehr“ gerichtet ist.
Schreib es auf. Mach es greifbar. Formulier dein persönliches Lagom. Was ist dein „genau richtig“? Und was brauchst du wirklich, um dich erfüllt zu fühlen? Denn eines hat Rockefeller verstanden: Wer immer nur „ein kleines bisschen mehr“ will, kommt nie an.
Das John D. Rockefeller Zitat mag über 100 Jahre alt sein, doch seine Botschaft ist zeitlos. Es geht nicht um Geld, Erfolg oder Macht – es geht um Maß. Um den Mut, aufzuhören, wenn es gut ist. Um die Fähigkeit, Zufriedenheit nicht als Stillstand zu sehen, sondern als Kunst. Vielleicht ist das das wahre Vermächtnis von John D. Rockefeller: die Erkenntnis, dass „genau richtig“ manchmal alles ist, was man braucht.







