Die neuen Ergebnisse der Stiftung Warentest Kaffeebohnen 2025 sorgen für Gesprächsstoff – und für so manchen Aha-Moment. Gleich zwei Traditionsmarken räumen Bestnoten ab und zeigen, dass guter Kaffee nicht teuer sein muss. Während die Preise an den Weltbörsen weiter steigen, senken Supermärkte überraschend ihre Verkaufspreise. Ein spannender Gegensatz, der Kaffeeliebhaber aufhorchen lässt.
Kaffee bleibt teuer – doch im Handel sinken die Preise leicht
Wer in den letzten Jahren regelmäßig Kaffeepackungen in den Einkaufswagen gelegt hat, spürt es: Kaffee war selten so teuer wie jetzt. Laut Daten des Finanzportals Trading Economics hat sich der Preis seit 2019 vervierfacht. Doch während die globalen Rohstoffpreise stabil auf hohem Niveau verharren, zeigen sich Supermärkte etwas verbraucherfreundlicher.
Mehrere Handelsketten – darunter Aldi, Lidl, Rewe, Penny, Kaufland, Edeka, Netto und Norma – haben die Preise ihrer Eigenmarken um rund sieben Prozent reduziert. Eine kleine Entlastung in Zeiten, in denen selbst Grundnahrungsmittel spürbar teurer geworden sind. Viele Kundinnen und Kunden greifen jetzt wieder häufiger zu bekannten Marken oder probieren neue Sorten aus.
Der Zeitpunkt könnte kaum besser sein, denn die Stiftung Warentest Kaffeebohnen 2025 liefert aktuelle Orientierung. Der Vergleich zeigt, welche Bohnen geschmacklich wirklich überzeugen und welche Hersteller ihre Preise halten können. Spannend: Einige der Top-Produkte sind derzeit online günstiger zu haben als noch vor einem Jahr – trotz der hohen Weltmarktpreise.
Testsieger mit italienischem Flair – Lavazza und Segafredo räumen ab
Wenn es um Espresso geht, sind die Italiener kaum zu schlagen. Das bestätigt auch die Stiftung Warentest Kaffeebohnen 2025, deren Ergebnis klar ausfällt: „An der Qualität der getesteten Bohnen ist kaum etwas auszusetzen“, lautet das Urteil. Besonders die Espressosorten überzeugten mit intensiven Aromen und einer perfekten Balance zwischen Stärke und Crema.
Ganz oben auf dem Treppchen landeten zwei bekannte Namen: Lavazza und Segafredo. Der Lavazza Espresso Italiano Cremoso schnitt mit der Gesamtnote „gut“ (1,8) ab, knapp hinter dem Segafredo Intermezzo, der „gut“ (1,9) erreichte. Beide erzielten bei den wichtigsten Kriterien – Aussehen, Geruch und Geschmack – die Bestnote 1,0. Eine Bewertung, die im Test selten vergeben wurde.
Für Fans bedeutet das: Diese Klassiker bleiben ein sicherer Griff. Der Lavazza Cremoso wird aktuell wieder zum regulären Preis von 20,99 Euro pro Kilogramm verkauft, während Segafredo bei rund 21,99 Euro liegt. Frühere Sonderaktionen, bei denen der Preis teils unter 18 Euro fiel, sind zwar beendet, doch im Verhältnis zur Qualität bleibt das Preisniveau fair.
Auch im Vergleich mit anderen getesteten Bohnen zeigen sich Unterschiede, vor allem im Aroma. Während Caffè-Crema-Röstungen meist milder ausfallen, punkteten die Espresso-Varianten mit mehr Charakter und Tiefe – ideal für Vollautomaten oder Siebträgermaschinen. Wer beim ersten Schluck das Gefühl eines italienischen Café-Besuchs will, ist hier richtig.
Wie die Stiftung testet – und worauf es beim Kaffeegenuss wirklich ankommt
Für die Stiftung Warentest Kaffeebohnen 2025 wurden 21 Sorten ganzer Bohnen geprüft – sechs Espresso- und 15 Caffè-Crema-Röstungen, fünf davon mit Bio-Siegel. Der Einkauf erfolgte verdeckt, die Preisangaben stammen direkt von den Herstellern. Bewertet wurde in vier Hauptkategorien: Sensorik, Schadstoffe, Deklaration und Verpackung.
Am meisten wog der Geschmack. Fünf geschulte Expertinnen und Experten bewerteten Aussehen, Geruch, Geschmack, Mundgefühl und Nachgeschmack. Verkostet wurde anonym, ohne Milch oder Zucker, bei exakt festgelegter Temperatur. Zubereitet wurde der Kaffee unter identischen Bedingungen in Vollautomaten – eine faire Vergleichsbasis.
In puncto Schadstoffe gab es keine negativen Überraschungen. Weder Schimmelpilzgifte noch erhöhte Acrylamidwerte wurden festgestellt. Auch der Anteil an Mineralölrückständen und Metallen blieb unauffällig. Positiv fiel zudem auf, dass alle getesteten Produkte ihre Herkunft korrekt angaben – ein Punkt, der in früheren Jahren öfter zu Kritik führte.
Einige kleinere Unterschiede ergaben sich beim Röstgrad und der Säure. Während kräftig geröstete Bohnen wie von Lavazza ein intensiveres Aroma bieten, punkten mildere Sorten mit einer feinen Balance und geringerer Bitterkeit. Kaffee bleibt Geschmackssache – aber gute Bohnen liefern die Basis für jede Richtung.
Die Verpackung wurde ebenfalls bewertet: Wie leicht lässt sich die Packung öffnen, wiederverschließen und entleeren? Wie gut ist sie beschriftet, und wie einfach lässt sie sich recyceln? Auch das spielt heute eine Rolle – nachhaltiger Genuss fängt bei der Verpackung an.
Warum Kaffee teuer bleibt – trotz sinkender Regalpreise
Trotz der Preisnachlässe im Handel bleibt Kaffee ein Luxusgut des Alltags. Der Weltmarktpreis für Arabica-Bohnen lag Anfang November 2025 bei rund vier US-Dollar pro Pfund – deutlich über dem Durchschnitt der letzten Dekade. Die Ursachen liegen tiefer: knapper werdende Lagerbestände, Handelszölle und Wetterextreme.
In Brasilien, dem wichtigsten Exportland, fiel der Regen während der Blütezeit aus. Das gefährdet die Ernte 2026 und treibt die Preise nach oben. Hinzu kommen neue US-Zölle von 50 Prozent auf brasilianischen Kaffee, die den Markt zusätzlich verknappen. Viele Röstereien warten ab, bevor sie neue Lieferverträge schließen – Unsicherheit dominiert den Handel.
Und doch zeigt die Stiftung Warentest Kaffeebohnen 2025, dass Qualität und Preis sich nicht zwangsläufig widersprechen. Wer gezielt einkauft, kann hochwertige Bohnen finden, ohne tief in die Tasche zu greifen. Besonders Marken wie Lavazza oder Segafredo beweisen, dass Geschmack kein Luxus sein muss.
Auch Eigenmarken holen langsam auf. Einige Produkte aus dem Discounter-Segment schnitten zwar nicht mit Bestnoten ab, bieten aber solide Qualität für den täglichen Gebrauch. Für viele Haushalte dürfte das eine willkommene Nachricht sein.
Am Ende bleibt die Erkenntnis: Kaffee ist mehr als nur ein Wachmacher. Er ist Kultur, Ritual und Genussmoment – und ein Produkt, das trotz wirtschaftlicher Schwankungen verbindet. Mit den Ergebnissen der Stiftung Warentest Kaffeebohnen 2025 haben Verbraucher nun eine verlässliche Orientierung, um ihren persönlichen Lieblingskaffee zu finden – egal, ob kräftig, mild oder irgendwo dazwischen.







